Die streng funktionalistische Wohnanlage bildet ein Geviert aus U-förmigem Trakt, länglichem Block und einem eingeschossigen Wirtschaftsgebäude im Innenhof. Besonders charakteristisch war früher die Ecke an der Wurzener Straße/Rehefelder Straße. Im Erdgeschoss bog eine große Schaufensterfront mit filigranen Stahlstreben dynamisch um die Ecke. Das Horizontalband betonte die Flächigkeit des turmartigen Eckbaus, der im oberen Bereich auffällig große Fenster aufwies. Hier befanden sich im 4. und 5. Stock Künstlerateliers. Nach Kriegsschäden wurde dieser Bereich stark verändert, so dass die frühere Raffinese in den Proportionen und Flächenverteilungen verloren ging.
Die Anlage bot 154 Kleinwohnungen sowie einige Ladeneinbauten und besaß ein Heizhaus mit Zentralwäscherei im Hofbereich, das noch heute durch seine knappe, aber wohlgesetzte Form besticht. Die Wohnungen wurden ursprünglich vor allem von Arbeitern und kleinen Beamten gemietet. Es finden sich Obergeldzähler, Schriftsetzer, Straßenbahnschaffner und viele mehr im Adressbuch.
Der von Richter für die GEWOBAG entworfene Wohnblock definierte zusammen mit dem gegenüber liegenden Volksbad inklusive Volksbücherei das Zentrum eines neu entstehenden Wohnviertels. Alle Bauten entstanden nahezu zeitgleich ab 1927, das Bad mit Bibliothek nach Plänen von Stadtbaurat Paul Wolf.
Auch der Bauträger, die Gemeinnützige Wohnungsbau-Aktiengesellschaft Dresden (GEWOBAG) war erst kurz zuvor, 1927, gegründet worden und trat durchaus unabhängig vom 1919 gegründeten Berliner Mutterunternehmen auf. Sie widmete sich der Beschaffung gesunder und günstiger Wohnungen und arbeitete hierfür mit progressiven Architekten zusammen, in Dresden u. a. mit Erich Hempel und Willy Grunert (Siedlung Gruna am Falkensteinplatz, 1925–1928) sowie Hans Waloschek und Hans Richter in Trachau (s. Großsiedlung Trachau).
Vielleicht hatte Richter diesen Wohnblock im Kopf, als er 1930 schrieb: »Die Häuserreihen müssen auch erfaßbar sein, wenn wir im Auto vorüberfahren. Da wir dabei schnell sehen, kann nur eine betonte, unterstrichene und abgekürzte Architektur die richtige Wirkung vermitteln.«
Der Wohnblock steht unter Denkmalschutz, im ehemaligen Heizhaus hat ein Architekturbüro sein Büro eingerichtet.