ImpressumDatenschutzBarrierefreiheitHans RichterArchitekt1882—1971

Volksbühne in Berlin

Adresse:
Berlin, Luxemburgplatz 1
GPS:
52°31'36.0"N 13°24'41.6"E
Bau/Planungszeit:
1952—1954 (Innenbau); 1954—1955 (Planung Außenbau)
Bauherr:
Ministerium für Aufbau (?)
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Die Volksbühne wurde ursprünglich 1913 bis 1914 von Oskar Kaufmann für die Neue Freie Volksbühne entworfen und gebaut. Während des Zweiten Weltkriegs wurde sie schwer beschädigt. Ein Wettbewerb sollte 1948 den Neuaufbau klären, neben Richter nahm u. a. Hermann Henselmann daran teil. Nach »manchen Änderungen« erhielt Richters Projekt Ende 1952 die Genehmigung vom Ministerium für Aufbau.

1953 bis 1954 wurde die Spielstätte von Richter unter weitgehender Nutzung des alten Mauerbestandes um- und wiederaufgebaut. Sein Ziel war es, einen »repräsentativen Bau des Volkes zu schaffen«. Hierfür wurde die Hauptfront schmuckreduziert wiederaufgebaut und statt der originalen Kupferhaube und des Dachtambours der Bau flach gedeckt. Im Innenbereich behielt Richter die wertvollen intarsiengeschmückten Wandtäfelungen bei und ergänzte sie durch Marmorverkleidungen und vergoldete Stuckdekorationen.

Besondere Schwierigkeiten bereitete ihm nach eigenen Angaben aufgrund der vorhandenen Eisenkonstruktion der Beleuchterbrücke die Formung der Saaldecke. Sein Vorschlag, die Brücke zu entfernen, wurde jedoch abgelehnt. Es entstand eine schwebende Flachkuppel. Die Farbgestaltung des Baus in warmen Tönen übernahm Carl Rade, mit dem Richter bereits in den zwanziger Jahren in Dresden z. B. in der Siedlung Trachau zusammengearbeitet hatte.

1954 bis 1955 beschäftigte Richter sich noch einmal mit Plänen für den Außenbau des Theaterhauses, die aber nicht realisiert wurden.

Die Volksbühne wurde 2009 bis 2012 durch AGP-Architekten denkmalgerecht saniert und umgebaut.